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111 Gruende, erwachsen zu werden

 

ImageEs ist schon ein Dilemma: Als Kind findet man einerseits alle Erwachsenen blöd, andererseits will man so schnell wie möglich selbst erwachsen werden, um endlich alles machen zu können, was bislang verboten war. Trotzdem entschließen sich viele für die ewige Kindheit: Menschen, die vom Peter-Pan-Syndrom befallen sind, wollen selbst als Erwachsene immer Kinder bleiben. Aber spätestens wenn man eine Glatze bekommt, wird es peinlich, an einer Lebensphase festzuhalten, die längst abgeschlossen ist.

Ist es wirklich so schlimm, erwachsen zu werden? Ein Leben als großes Kind bringt nämlich auch einige Nachteile mit sich. Besonders für die Mitmenschen. Ewige Jungs, Berufsjugendliche und Dauergäste im »Hotel Mama« werden sich in diesem Buch ebenso wiederfinden wie ihre leidgeprüften Freundinnen.

Karsten Weyershausen liefert allen, die vom Peter-Pan-Syndrom befallen sind, 111 Gründe, erwachsen zu werden. Alle Erkenntnisse dieses Buchs hat er in jahrelangen, ebenso leidvollen wie komischen Selbstversuchen gewonnen. Das Vorurteil, dass Erwachsene langweilig sind, widerlegt der Autor nachhaltig. Er kuriert alle, die trotzig an der ewigen Kindheit festhalten, und zeigt: Das Leben ist nur spannend, wenn alles in Bewegung bleibte

Warum es sIch lohnt, erwachsen zu werden?

Weil man entdeckt, dass nach der ersten großen Liebe die zweite kommt. Weil es wichtigere Zahlenkombinationen gibt als 90–60–90. Weil es im Bett dann (vielleicht) länger als drei Minuten dauert. Weil alleinerziehende Mütter einen Partner suchen, statt ein weiteres Kind. Weil man nicht mehr die Unterschrift der Mutter fälschen muss. Weil unendlich viele Fehler darauf warten gemacht zu werden. Weil man nicht mehr essen muss, was auf den Tisch kommt. Weil man Weihnachten in New York verbringen kann, statt unter Tante Elfis Edeltanne. Weil man Millionär werden kann. Weil der Chefsessel sonst eine Nummer zu groß ist. Weil man dann die »Kompetenzsimulation« beherrscht. Weil es nervig ist, auf Dauer aus Pappkartons zu leben. Weil es endlich wieder Spaß macht, mit Mädchen zu spielen. Weil man endlich seinen guten Ruf loswerden will. Weil man dann die Fernbedienung an sich reißen kann. Weil es besser ist, angepumpt zu werden, als umgekehrt. Weil man auf Klassentreffen nicht wie der letzte Depp dastehen möchte. Weil man nicht der Disco-Älteste sein möchte. Weil Turnschuhe nicht zu High Heels passen.

Karsten Weyershausen: 111 Gründe, erwachsen zu werden.
240 Seiten, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin, 9,90 EUR.